Vor allem in urbanen Gebieten wird ein großer Anteil des Verkehrs als Folge wirtschaftlicher Aktivitäten erzeugt. Darunter fallen so unterschiedliche Fahrtzwecke wie die Auslieferung und Verteilung von Waren, die Ver- und Entsorgung von Baustellen oder auch die Erbringung von Dienstleistungen, z.B. durch Handwerker oder Pflegedienste. Dieser Wirtschaftsverkehr weist hinsichtlich der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Fahrten und seiner Charakteristik deutliche Unterschiede zum Personenverkehr auf.
Zur Modellierung des Wirtschaftsverkehrs steht daher ein eigenes Nachfragemodell mit den zugehörigen Nachfrageobjekten und –verfahren zur Verfügung. Das Modell orientiert sich in seinen Grundzügen am Model WIVER (Sonntag, 1995), das in den neunziger Jahren von der IVU und der PTV entwickelt und in einer Reihe von Verkehrsmodellen eingesetzt wurde. Dieses Modell erlaubt es, das Quell- und Zielaufkommen an Aufträgen sowie die Verflechtungen zwischen den Branchen zu modellieren. Darauf aufbauend kann abgebildet werden, wie diese Aufträge im Rahmen von Touren bedient werden. Das Modell stellt die erforderlichen Datenstrukturen zur Modellierung von Branchen und Logistikkonzepten bzw. Fahrzeugtypen bereit.